Löwe-Lebensraum und Verhalten
Löwen sind recht anpassungsfähig und kommen in verschiedenen Lebensräumen vor. Sie bevorzugen heutzutage zwar die Savanne, sind jedoch auch in Trockenwäldern und Halbwüsten anzutreffen. In Regenwäldern oder wasserlosen Wüsten, wie z.B. der Sahara kommen die großen Beutegreifer jedoch nicht vor. Anzutreffen sind sie jedoch auch in größeren Höhen von 3.600 Metern (Kenia) und bis zu 4.200 Metern (Äthiopien).
Löwen sind - im Gegensatz zu vielen anderen Katzenarten keine Einzelgänger. Sie leben im Rudel, die eine Größe zwischen 4 und 40 Tiere haben können. Die Reviergröße des Löwen richtet sich unter anderem nach der Menge vorhandener Beute und kann von etwa 20 bis 400 Quadratkilometer groß sein. Das sprichwörtliche Löwengebrüll ist über eine Strecke von bis zu 7 km zu hören. Nach Müller brüllt der Löwe täglich fünf bis sechs Mal. Sofern Regen oder "unfreundliche Witterung" bevorsteht, auch häufiger. Das Brüllen des Löwen gleicht dem rollenden Donner [3]. Zornige Löwen schütteln ihre Mähne, fletschen die Zähne, legen die Gesichtshaut in Falten, strecken die Zunge hervor, bewegen die Augenbrauen, schlagen mit dem Schwanz auf den Boden und stoßen ein helltönendes Geschrei aus [3].
Für die Aufzucht der Jungen sind die Weibchen ebenso zuständig wie für die Jagd. Männliche Löwen sind wahre Paschas, die sich "hauptsächlich damit beschäftigen" ihr Rudel beisammen zu halten, es vor fremden Männchen zu verteidigen und sich fortzupflanzen.
Löwen ruhen übrigens bis zu 20 Stunden täglich. Die Tiere erreichen ein Lebensalter von 12-18 Jahren. Früher hingegen wurde von einer Lebensdauer von 20 - 30 Jahren, vereinzelt sogar 40 Jahren und bis zu 70 Jahren (in Menagerien) ausgegangen [1].
Löwe (hier noch "Felis leo")
Abbildung nach "The natural history of the felinae", Naturgeschichte der Felinae" von Sir William Jardine, 1834
Die erwachsenen Weibchen eines Löwenrudels sind gleichberechtigt. Ein Gruppenzwang ist ihnen unbekannt. Jedes Mitglied der Gruppe kann sich beteiligen, muss dies jedoch nicht. Die Löwinnen sind diesbezüglich durchaus tolerant. Ist Not am Mann, so beteiligen sich auch die Löwinnen an der Verteidigung des Reviers [2], meist erfolgt die Revierverteidigung jedoch durch die Männchen.
In Feldversuchen haben Forscher Löwen provoziert um den Ablauf der Rudelverteidigung kennen zu lernen. Sie spielten das Gebrüll fremder Löwen ab oder "platzierten lebensgroße Plüschlöwen strategisch auf Rudelland. Die Antwort auf diese Provokation lief stets nach dem selben Schema ab: Clanmitglieder eilten herbei um zusammen gegen die vermeintlichen Herausforderer vorzurücken" (Henschel und Shah, 2014; [2]).
Quellen
[1] Kaup, Dr. J.J.: Das Thierreich in seinen Hauptformen, Erster Band, Verlag Johann Philipp Diehl, Darmstadt 1835, S. 308
[2] Henschel, Uta; Shah, Anup und Manoj; Das Herrscherkollektiv, Geo Thema 08, 2014, Seite 24-36; Gruner & Jahr; ISBN 978-3-652-00297-4
[3] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx