Margay (Leopardus wiedii)
Langschwanzkatze (Margay)
von Marcus Skupin | Welt der Katzen
Der Margay (oder Marguay; Leopardus wiedii; SCHINZ 1821), ist auch als Langschwanzkatze, Baumozelot bzw. Bergozelot bekannt und etwas größer als eine Hauskatze. Er gehört zur Gruppe der Pardelkatzen.
KRUENITZ (1786) erklärt den Namen Margay wie folgt: "In Brasilien wird dieses Thier Maragua oder Maragaia genannt, woraus man den Nahmen Margay gemacht hat [1]." Auch Pierer setzt den Namen Maragua mit dem Margaj gleich [3], bezeichnet diesen jedoch wissenschaftlich als "Felis tigrina" und verwendet damit den heute für die Ozelotkatze gebräuchlichen, taxonomischen Namen. So auch Reichenbach (1852) [4].
Langschwanzkatzen kommen in Mittel- und Südamerika vor. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf die Landstriche östlich der Anden von Argentinien bis Mexiko.
Taxonomie
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Kleinkatzen (Felinae)
Gattung: Leopardus (Leopard- oder Pardelkatzen)
Art: Langschwanzkatze (Margay)
Langschwanzkatze oder Baumozelot
Durch seine Fellzeichnung mit Rosetten und leicht verlängerter Tupfung ist der Margay nur schwer von Ozelot oder Oncille zu unterscheiden. Die Art wurde - im lateinischen - übrigens nach Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied benannt.
Langschwanzkatzen sind in Mittelamerika und Südamerika verbreitet. Bis zum Jahr 1852 kam der Margay auch in den südlichen Vereinigten Staaten (Eagle Pass, Texas) vor [2]. Heute umfasst das Verbreitungsgebiet Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Peru, Bolivien, Guyana, Uruguay, Ecuador, Brasilien bis - vereinzelt - das nördliche Argentinien. Der größte zusammenhängende Lebensraum ist Brasilien. Durch ihr recht großes Verbreitungsgebiet verfügen die Katzen über eine entsprechend große genetische Vielfalt.
Durch menschliche Eingriffe, z.B. Rodungen für Ackerbau und Viehzucht verringert sich der Lebensraum des Margays fortlaufend. Derzeit wird davon ausgegangen, dass durch weitere Zerstörungen des amazonischen Lebensraumes eine räumliche Trennung bestehender Populationen erfolgen wird.
Die Populationsdichte des Marguay ist in seinem Verbreitungsgebiet eher niedrig. Normalerweise leben weniger als 5 Tiere auf einer Fläche von 100 Quadratkilometern. Dennoch sind in einzelnen Bereichen auch bis zu 20 Individuen auf 100 Quadratkilometern anzutreffen (de Oliveira et al.).
Auffällig ist, das die Anzahl der Individuen stark von der gleichzeitigen Präsenz des Ozelot abzuhängen scheint. Wo dieser als Nahrungskonkurrent vorkommt, finden sich erheblich weniger Langschwanzkatzen.
Langschwanzkatzen wurden häufig wegen ihres schönen Fells gejagt, wie es z.B. in dem Buch von Maria Falkena-Röhrle, Die zahmen Wilden und die wilden Zahmen ... beschrieben wird. Bereits seit dem 28.03.1972 steht die Langschwanzkatze (südlich Mexikos) unter Schutz (USFWS). Trotzdem war der Margay in den 1970er und 1980er-Jahren eine der am stärksten bejagten Wildkatzenarten. Zwischen den Jahren 1976 und 1984 wurde der CITES ein jährlicher Handel von rund 14.000 Margayfellen gemeldet [2].
Unterarten der Langschwanzkatze
Die Langschwanzkatzen werden in 8 Unterarten aufgeteilt. In der Literatur werden weitere Unterarten beschrieben, die allerdings nicht anerkannt sind.
Amazonas-Langschwanzkatze (L. wiedii amazonicus);
Brasilianische Langschwanzkatze (L. wiedii wiedii);
Bolivianische Langschwanzkatze (L. wiedii boliviae);
Nordmexikanische Langschwanzkatze (L. wiedii cooperi);
Orinoko-Langschwanzkatze (L. wiedii vigens);
Yukatan-Langschwanzkatze (L. wiedii yucatanicus);
Westzentralmexikanische Langschwanzkatze (L. wiedii glauculus);
Zentralamerikanische Langschwanzkatze (L. wiedii nicaraguae);
Skupin, Marcus (2010). Langschwanzkatzen, in: Welt der Katzen (online) < www.welt-der-katzen.de >. (Stand: Dezember 2022)
Margay historisch ...
Quellen:
[1] Kruenitz, Johann Georg, et. al.: Oekonomische Encyclopaedie oder allgemeines System der Staats- Stadt-, Haus- und Land-Wirthschaft, und der Kunstgeschichte, Band 36, 1786, S. 259
[2] Downey, Patricia Jean: Umfrage zur Beurteilung der Verteilung des Margay im El Cielo Biospheren Reservat, Tamaulipas, Mexiko, 1994
[3] Pierer: Universal-Lexikon, Band 10, S. 850, Altenburg 1860
[4] Reichenbach, Heinrich Gottlieb Ludwig: Die Raubsäugethiere i. Die vollständige Naturgeschichte des In- und Auslands, S. 45 Leipzig/Dresden 1852