Gefahr und Schaden von der Katze

Gefahr und Schaden von der Katze

Bei großem Hunger fallen sie öfters unwehrsame Kinder und Leichen an. [1] (1832)

Kommentar: Unsinn

Allerdings gibt es recht detaillierte Berichte, wie den Folgenden (KRUENITZ, 1786) [8]; was auch immer damals wirklich passiert sein mag:

"Aus dem Dorfe Altmannshof im Landgerichte Sulzbach, wurde ein neues warnendes Beyspiel berichtet, wie viel Vorsorge bei Wartung der Kinder nöthig sey, und wie manche Gefahr man von den gewöhnlichen Hausthieren zu befürchten habe.

Der Hirt dieses Dorfes wartete am 18. Oct. 1776 seine Heerde, und seine Frau war mit der Küche und mit Futterhohlen für ihre Kuh beschäftigt, und hatte unterdessen ihr vierteljähriges Kind in der Wiege schlafend wohl verwahrt zurück gelassen.

Die Mutter kam nach Hause; aber wie sehr muß wohl eine Mutter erschrecken, wenn sie, bei dem Eintritte in ihre Stube, die geliebte Hauskatze, gierig wie eine Furie, auf dem blutigen und zerfleischten Gesichte ihres Kindes sitzen sieht! Das arme Kind war todt, und das ungetreue Thier hatte ihm nicht nur den knorpeligen Theil der Nase, sondern auch alles Fleisch von dem rechten Backen ganz abgefressen, so, daß das obere Kinnbacken - und Joch- Bein von allen Muskeln entblößt und wie abgeschabt, die Lippen und der vordere Theil der Zunge zerfetzt, abgebissen und aufgefressen und die Thränensäcke der Augen ganz verzerrt dalagen." [8]

Sie verunreinigen mit ihrem übelriechenden Harn, das ganze Haus. [1] (1832)

Kommentar: korrekt, wenn kein Katzenklo vorhanden oder dieses nicht gereinigt wird

Sie legen sich, da sie die Wärme lieben, gern auf den Feuerheerd und an den Ofen, hängen leicht glühende Kohlen an sich, und tragen sie an feuerfangende Orte. [1] (1832)

Sie veranlasst, indem sie Kohlen in ihrem Fell von dem Feuerherd wegträgt, auf dem sie liegt, um sich zu erwärmen, und sie an Oerter bringt, wo feuerfangende Dinge sind, leicht Feuersbrünste. [2]

Wenn man sie einsperrt, so fangen sie nicht nur keine Mäuse, sondern werden auch oft, wenn sich kleine, schlafende Kinder an solchen Orten befinden, dadurch Mörder, daß sie sich denselben auf den warmen Hals legen und sie ersticken, oder sie durch ihren Biß tödten, wenigstens ihnen die Augen leicht auskratzen, und sie so, wie auch alte schlafende Personen, übel zurichten können. [1] (1832)

Sie bloß zum Zeitvertreib und Spielen zu gebrauchen, ist auch gefährlich, da man Beispiele hat, daß sie auch beim Scherz so erzürnt wurden, daß sie die bekanntesten Personen bissen, und durch ihren, in der Wuth zu Gift werdenden, Speichel tödtlich verwundeten. [1] (1832)

Kommentar: Bedingt richtig, zunächst einmal darf man sich fragen, welche Art von Scherz die Autoren im Jahr 1832 wohl im Sinn hatten. Richtig ist, dass ein Katzenbiss - wegen der Bakterien im Speichel der Katze - schnell zu Entzündungen und ggf. zur Blutvergiftung führen kann. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier von Katzen berichtet wird, die sich mit der Tollwut angesteckt hatten.

Sie werden auch, wie die Hunde, toll und sind dann fast mehr als diese zu fürchten. [1] (1832)

Kommentar: Das spricht für Tollwut.

Sie mit zu Bette zu nehmen, ist nicht nur aus obigen Gründen nachtheilig, sondern auch deßwegen, weil ihr Athem und ihre Ausdünstung der Lunge so schädlich seyn soll, daß man sagt, die Schwindsucht entstände daraus. [1] (1832)

Kommentar: Unsinn.

Ihr Atem ist ansteckend und giftig. Schädliche Ausdünstungen steigen stets aus ihrer Lunge. [2]

Einige Erwachsene und Kinder sind schon von Katzen erwürgt worden. Sie legen sich, indem sie nichts so wie die Wärme lieben, auf den Hals des schlafenden Menschen und ersticken ihn so. [2]

Kommentar: Unsinn!

Man hat auch Ursache, sie bei schweren Gewittern von sich zu entfernen, weil sie in einem Hause, welches der Blitzstrahl trifft, sehr leicht durch Anziehung der Blitzmaterie schädlich werden können. Daher ihre Unruhe und Aengstlichkeit bei starken Gewittern. [1] (1832)

Kommentar: Unsinn.

Man beschuldigt sie auch, daß sie ansteckende Krankheiten aus einem Hause ins andere trügen. [1] (1832)

Kommentar: Unsinn.

Das Katzenfleisch ist eßbar, und schmeckt süßlich, wie Kaninchenfleisch; das Gehirn aber soll giftig seyn. [1] (1832)

Im Jahr 1523 verloren mehrere Menschenihr Leben, die vom Katzenhirn gegessen, das für den Menschen tödtlich seyn soll. [2]

Ihnen ist nicht viel zu trauen / und haben nichts gutes im Sinn / daß auch dahero die Fabel enstanden / sie haben des Nachts etlichemahl Willens ihren Herrn umzubringen / da sies aber / wegen ihrem schwachem Gedächtniß / es allezeit vergessen. Das ist gut / daß sie so ein schwach Gedächtnis haben / wer würde sonst vor ihnen seines Lebens sicher seyn. [6]

In dem Maule haben sie eine stachlige rauhe Zunge, sehr scharfe, starke, spitze Zähne, dahero ihr Biß öfters lethal und gefährlich ist, zumal wenn sie giftig und rasend sind. [7]

Wenn die Katzen sich auf dem Heerde butzen bekommt der Wirth Gäste. [7]

Wer die Katze zu der Zeit, da sie sich putzet ansieht, der wird ausgemacht und gescholten. [7]

Quellen des alten Katzen(un)wissens

[1] von Reider, Jacob Ernst; Hahn, K.W.: Gemeinnützige Naturgeschichte der Tiere Bayerns, Die zahme oder Hauskatze, 1832
[2] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx
[3] Magnus, Albertus: Das Buch der Natur, lateinisch 1230-1244; deutsche Übersetzung von Konrad von Mengenberg, zwischen 1349 und 1350
[4] Gesner, Dr. Conrad: Thierbuch, 1563, Übersetzung Conrad Foterder
[5] Becher, Johann Joachim: Zoologia, 1662
[6] von Hellwig, Christoph: Regnum Animale; Thier-Reich, 1716
[7] Carpzov, Christian Benedict: Kattologia, Leipzig, 1716
[8] Kruenitz, Johann Georg; et. al.: Oekonomische Encyclopaedie oder allgemeines System der Staats- Stadt-, Haus- und Land-Wirthschaft, und der Kunstgeschichte, Band 36, S. 249 mit Verweis auf: Wochenblatt für den gemeinen Mann, 2. Jahrg. Lpz. 1777, 8. S. 47 f.

FELIS (Le chat)

"Von dem Nutzen dieses Thieres lässt sich nicht viel sagen. Es ist zwar in unsern Häusern gewissermassen nothwendig geworden. Aber die blosse Liebhaberey für eine Katze kann man um so weniger entschuldigen, als diese in der That oft ein wahrhaft gefährlicher Feind für ihren Besitzer werden kann.

Es lässt sich an den traurigen Beyspielen, die man von der Tücke und Grausamkeit der Katze erzählt, im Ganzen nicht zweifeln, und nicht minder ausgemacht scheint es, dass viele Theile der Katze, selbst ihr Odem und ihre Ausdünstung für den Menschen ein gefährliches Gift enthalten.
Schon manche blinde Liebhaber dieses Thieres, die ihm in Schlafgemächer und selbst Bettstellen einen ungehinderten Zutritt gestatteten, sollen ihre Vorliebe mit einem frühen Tode gebüsst haben."

Naturhistorische Beschreibung der Säugthiere, Band 1 nach Buffon, bearbeitet von Karl Schmid, 1814

Bastet

Bastet

© 2012, Marcus Skupin

In früheren Zeiten, im Alten Ägypten war die Katze nicht nur als Mäusefänger beliebt. Sie hatte vielmehr einen göttlichen Status, was nicht zuletzt durch die zahlreichen Gottheiten bezeugt wird, die mit kätzischen Attributen ausgestattet wurden.

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren, Dienste anzubieten, um Werbung anzuzeigen (auch interessenbezogene Werbung) und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit der Auswahl „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen auch zu den Alternativen, Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.