Fortpflanzung der Katze

Fortpflanzung der Katze

Wenn es [das Katzentier] unkeuscht, so wird es gern wild. [3]

Den Anfang machen sie zu Ende des Januars, und beide Geschlechter geben ihre Begierden durch ein fürchterliches, dem Weinen der kleinen Kinder ähnliches, Geschrei zu erkennen. [1] (1832);

Kommentar: Falsch, das beschriebene Geschrei stammt von kämpfenden Katern

Diese versammeln sich alle in einen Kreis herum, wedeln mit ihren Schwänzen und stimmen das unangenehme Konzert an, das man in den Mitternächten so oft hört. [1]

Kommentar: Falsch

Die Maikatzen wählt man zur Zucht. [2]

Die jungen Katzen so im Monat Majo gebohren werden, hält man vor die besten. [7]

Kommentar: Dieser Mythos hat sich bis heute gehalten.

So die katzen remlig sein, so schweissen sie herumb, bleiben nicht bei haus, werden mächtig erzürnt. [4]

Die katzen gebären ind zahl der jungen gleich den hunden / zu zeiten eins allein / zwey / drey / zu mertheil viere / so der hund zu zeiten biß auf zwölff kumpt. [4]

Wo sie geboren haben / dulden sie keine hund / verjagen die selbigen / reiten zu zeiten auff ihnen und verletzen sie mit ihren klawen. [4]

Dieso in dem Merzen geboren / werden für andere gelobt / tragen ihre frucht eh sie geberen sechs und fünffzig tag. [4]

Die Männchen sind sehr geil / massen sie gleich ihre Jungen umzubringen suchen / nur / daß die Mutter bald wieder lauffen möge / da die Mutter dann keinen Fleiß spahret / sie von des argen Vaters Grausamkeit zu erretten. [6]

In Teutschland die Katzen im Monath Januario und Februario; In Indien aber fast das ganze Jahr hindurch geil und läufisch wären. [7 mit Hinweis auf Jonstonus, Histor. Natural. de Quadruped. Tit. III. Cap. Il.p.126]

Wenn sich die Katzen miteinander belauffen, so leget sich die Kätzin oder das Weiblein nieder auf den Bauch der Kater oder das Männlein aber stehet. [7]

Wenn sie beysammen sind schreyen die Weiblein, dahero einige, [..] wollen davor halten, ob wäre das membrum virile oder männliche Glied des Katers so beschaffen, daß es einige Widerhaken habe,dahero es in coitu der Kätzin Schmerzen verursachte; welches aber falsch, [...] ich habe auch aus eigener Besichtigung das Gegentheil gefunden. [7]

Die Egyptier geben vor, es gebäre eine Katze erstlich ein Junges, hernach 2 und 3. 4. und 5. zuweilen auch mehr bis auf 7. daß sie also in allen biß auf 28. Junge käme. [7]

Andere kehren es um, und meinen, die Katze gebähre erst 7. zum anderen 6. drittens 5. viertens 4. fünftens 3. sechstens 2. und denn zuletzt nur ein Junges, daß sie also als Monden-Thiere in allen 28. nach der Zahl der Tage eines Monaths junge Katzen aushecke. [7]

Kommentar: Die vorstehenden Vermutungen gehen darauf zurück, dass die Katze im Alten Ägypten mit dem Mond in Verbindung gebracht wurde. Ist aber natürlich Unsinn. Ähnliche Informationen enthalten auch Berichte zu wilden Katzenarten, beispielsweise zum Löwen (vgl. dort).

Ein gemeine Rede ist, die Katzen empfahend mit Schmertzen, und gebärend on Schmertzen. [7 mit Hinweis auf Gesner]

Quellen des alten Katzen(un)wissens

[1] von Reider, Jacob Ernst; Hahn, K.W.: Gemeinnützige Naturgeschichte der Tiere Bayerns, Die zahme oder Hauskatze, 1832
[2] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx
[3] Magnus, Albertus: Das Buch der Natur, lateinisch 1230-1244; deutsche Übersetzung von Konrad von Mengenberg, zwischen 1349 und 1350
[4] Gesner, Dr. Conrad: Thierbuch, 1563, Übersetzung Conrad Foterder
[5] Becher, Johann Joachim: Zoologia, 1662
[6] von Hellwig, Christoph: Regnum Animale; Thier-Reich, 1716
[7] Carpzov, Christian Benedict: Kattologia, Leipzig, 1716

FELIS (Le chat)

"Von dem Nutzen dieses Thieres lässt sich nicht viel sagen. Es ist zwar in unsern Häusern gewissermassen nothwendig geworden. Aber die blosse Liebhaberey für eine Katze kann man um so weniger entschuldigen, als diese in der That oft ein wahrhaft gefährlicher Feind für ihren Besitzer werden kann.

Es lässt sich an den traurigen Beyspielen, die man von der Tücke und Grausamkeit der Katze erzählt, im Ganzen nicht zweifeln, und nicht minder ausgemacht scheint es, dass viele Theile der Katze, selbst ihr Odem und ihre Ausdünstung für den Menschen ein gefährliches Gift enthalten.
Schon manche blinde Liebhaber dieses Thieres, die ihm in Schlafgemächer und selbst Bettstellen einen ungehinderten Zutritt gestatteten, sollen ihre Vorliebe mit einem frühen Tode gebüsst haben."

Naturhistorische Beschreibung der Säugthiere, Band 1 nach Buffon, bearbeitet von Karl Schmid, 1814

Bastet

Bastet

© 2012, Marcus Skupin

In früheren Zeiten, im Alten Ägypten war die Katze nicht nur als Mäusefänger beliebt. Sie hatte vielmehr einen göttlichen Status, was nicht zuletzt durch die zahlreichen Gottheiten bezeugt wird, die mit kätzischen Attributen ausgestattet wurden.

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

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