Haltung
Jung gefangen wird der Ozelot außerordentlich zahm und schnurrt, wenn er sein Wohlbehagen ausdrücken will, wie eine Katze.
Wenn man ihm nur Katzen zur Nahrung reicht, bekommt er die Raude; ebenso schädlich ist ihm der Genuss von Schlangen und Kröten, welche seine Verdauung so schwächen, dass er alle Nahrung erbricht, allmählig abmagert und stirbt.
Im Käfig pflegt er seinen Koth in das Wassergefäß abzulegen. [1]
Jung gezähmt zeigen diese Tiere gegen ihre Wärter nie Falschheit; aber trotz aller Strafen kann man ihnen das Rauben von zahmem Geflügel nicht abgewöhnen [1]. Müller [2] berichtet zudem davon, dass im Jahre 1764 ein in Paris gehaltener männlicher Ozelot im Alter von 6 Monaten die Hündin zerriss, die ihn zuvor aufgezogen hatte.
Diese wie alle amerikanischen Katzen (und vielleicht auch alle übrigen) haben die sonderbare Eigenheit, dass sie nie den Strick, womit sie angebunden sind, zu zernagen versuchen. Sie werden in Paraguay öfters gezähmt gehalten, wegen ihrer Raubsucht aber kann man sie nie frei herumgehen lassen. [1] Sie bleiben auch in Gefangenschaft wild und ungestüm und lassen sich nicht gänzlich zähmen [2].
[1] Kaup, Dr. J.J.: Das Thierreich in seinen Hauptformen, Erster Band, Verlag Johann Philipp Diehl, Darmstadt 1835
[2] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, S. 81, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx