Großkatzenfelle

Großkatzen

Seit Inkrafttreten des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens werden Großkatzen nicht mehr für Pelzzwecke gehandelt, sie kommen allerdings noch immer als Jagdtrophäen aus freigegebenen Abschüssen zum persönlichen Gebrauch nach Europa (vgl. Katzenmord).

Schneeleopard

Schneeleopard, auch als Irbis bezeichnet.

Der Irbis oder Schneeleopard ist eine in den mittelasiatischen Gebirgen lebende Katzenart von stattlicher Größe, wundervoll langhaarigem Fell und langem, starken Schweif. Er kommt nur selten auf den Markt und dient wie Bären, Tiger und Leoparden zu vornehmen Zimmervorlagen. Aber sein Fell ist weit prächtiger als das des gewöhnlichen Leoparden [1].

Das Fell männlicher Schneeleoparden hat eine Länge von 1,20 bis 1,50 Meter, hinzu kommt der Schwanz von etwa 90 cm Länge. Aufgrund des kalten Klimas im Lebensraum der Katzenart ist das Fell sehr dicht, weich und langhaarig. Die Färbung ist zartgelblich oder rötlich grauweiß, auf dem Rücken dunkler, an den Seiten heller. Schwarze Vollflecken verändern sich zu den Seiten bis zu den Schenkeln in schwarzgraue bis schwarze Ringflecken, die längs des Rückens vom Kopf bis zum Schwanz dichter stehen und reihenweise angeordnet sind. Die Kehle, der Bauch und die Innenseite der Beine sind weiß. Der Schweif ist wollig und sehr dicht behaart und hat in regelmäßiger Musterung schwarze Querbinden in Form eines halben Ringes. Die Flecken variieren stark in Größe, Form und Anordnung.

Häufig wurde das Fell des Schneeleoparden mit dem hellen Nordpersischen Leoparden, vor allem aber mit dem langhaarigen, großgefleckten Amurleoparden verwechselt.

Bezüglich der Anzahl der verwendeten Felle heißt es im Jahre 1988 "Fellanfall unbedeutend, genaue Zahlen sind nicht bekannt".

Nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen vom 3. März 1973 zählt der Schneeleopard zu den von der völligen Ausrottung bedrohten Tierarten und wird deshalb auf Liste 1 geführt.

Nebelparder

Nebelparder (auch: Schildkrötleopard)

Der Nebelparder, dessen Fell auch als Schildkrötleopard gehandelt wurde, ist eine seltene Großkatze aus dem südöstlichen Asien. Das Fell ist etwa 75 bis 105 cm lang mit einem beachtlichen Schweif von 70 bis 90 cm. Es ist aschfarbig grau in gelblich-bräunlicher, teils rötlicher Schattierung. Über den Nacken ziehen sich sechs Längslinien, die beiden äußeren sehr breit, die inneren sehr schmal. Charakteristisch sind die großen schildpattartigen schwarzgeränderten Flecken mit den verdunkelten "Höfen", die dem Fell den Namen gaben. Die Fellzeichnung gleicht der ebenfalls in Südostasien beheimateten, wesentlich kleineren Marmorkatze.

Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen steht der Nebelparder in Liste 1 (absolutes Handelsverbot). Bereits vor Inkrafttreten des Abkommens waren Mäntel oder Jacken aus Nebelparder sehr selten. Im Jahr 1971 empfahl die International Fur Trade Federation auf die Verarbeitung ganz zu verzichten.

Leopard

Beim Leopard oder Panther handelt es sich um dasselbe Tier, üblich ist die zweite Bezeichnung vor allem für den Schwarzen Panther, einen totalen Schwärzling.

In den 1950er Jahren erlebte die Mode der gefleckten Wildkatzenfelle, insbesondere mit dem Ozelot, einen absoluten Höhepunkt. Anna Municchi empfindet als Debüt das Jahr 1911, mit einem in der Vogue veröffentlichten Foto eines prächtigen, bodenlangen Leopardenfellmantels, am Hals und den Ärmeln mit Skunks verbrämt.

Das Leopardenfell ist 95 bis 150 cm lang, der Schwanz 60 bis 95 cm. Der Körperbau ist graziler als der des ähnlichen Jaguars, der etwa körperlange Schwanz bedeutend länger. Weitere Unterschiede sind beim Jaguar aufgeführt. Auch Geparde wurden zeitweilig als Unterarten des Leoparden betrachtet [1]. Insoweit dürften - zumindest zeitweilig - auch Felle von Geoparden unter der Bezeichnung Leopard in den Handel gekommen sein.

Asien
Das Fell des Chinesischen Leoparden ist gelblicher mit etwas kleineren Flecken.
Das Hinterindische Leopardenfell hat eine rötlichere Färbung; die etwas dickeren Rosetten sind etwas kleiner.
Das Fell des Indischen Leoparden hat eine ähnliche Färbung, doch variieren Farbe und Fleckung.
Das Java-Leopardenfell hat sehr kleine, eng beieinander liegende Flecken. Schwärzlinge kommen besonders häufig vor. Das Fell des Sri-Lanka-Leoparden ist klein, dunkler und kleinfleckig. Das Nepal-Leopardenfell ist heller und großfleckig.
Das Belutschistan-Leopardenfell ist gelblicher mit großen Flecken.
Das Fell des Nordpersischen Leoparden, der ein Gebirgsbewohner ist, ist besonders langhaarig und etwas größer.
Das Kaukasus-Leopardenfell ist klein und sehr hell.
Das Fell des Kleinasiatischen Leoparden ist dagegen mehr lohfarben, oft etwas graufarben.

Afrika
Der Sinai-Leopard ist wahrscheinlich ausgestorben. Das Fell war groß, sehr hell mit großen Flecken.
Das Fell des Nordafrikanischen Leoparden, es ist groß, gelblich-ockerfarben.
Das Eritrea-Leopardenfell ist etwas kleiner und kurzhaarig. Die beiden vorstehenden, sehr leichtledrigen Arten haben eine besonders schöne Zeichnung, sie waren als Somali-Leopard im Handel.
Das etwas größere Fell des Ostafrikanischen Leoparden stammt aus Kenia und Tansania.
Auch der Sansibar-Leopard gilt als ausgestorben; das Fell war klein, mit kleinen Flecken.
Das Fell des Zentralafrikanischen Leoparden hat eine hellere Färbung.
Das Südafrikanische Leopardenfell hat kleinere Rosetten und ist rötlicher gefärbt.
Das Uganda-Leopardenfell aus den Feuchtsavannen ist rötlichgelb bis lohfarben, oft sehr großfleckig.
Das Fell des Kamerun-Leoparden aus den Savannen des Landes ist großfleckig, es hat eine kräftige Färbung.
Das Fell des Westafrikanischen Waldleoparden hat eine düstere Färbung, olivgrau bis olivbraun, mit kleinen, engstehenden Rosetten.
Der Kongo-Leopard lebt im Ituri-Regenwald, er ist kleiner und gelblicher.

Leopardenfelle wurden früher zu Teppichen, Satteldecken usw. verarbeitet. Die ungarischen Magnaten in Galatracht und die ungarische Leibgarde trugen Leopardenfelle um die Schultern. Noch heute präsentieren sich in Südafrika Zulu-Herrscher und Gläubige der Nazareth Baptist Church mit Leopardenfellen.

Der Leopard gehört zu den gefährdeten Tierarten, er steht im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens. Aus einigen afrikanischen Ländern darf er als Jagdtrophäe eingeführt werden, der Handel ist jedoch verboten.

Jaguar

Diese große Katze ist in Süd- und Mittelamerika heimisch und trägt ein ähnlich buntgeflecktes Fell, wie der Leopard, aber es ist viel größer und schöner. Verwendung findet es in der gleichen Weise. In seiner Heimat hält sich der Jaguar gern bei den Flüssen auf, raubt hier Wildschweine, Goldhasen und dgl., klettert auch gerne auf Bäume und soll zeitweise in die Dörfer kommen, um hier Hunde oder gar Kinder zu rauben [1].

Der Jaguar ist mit einer Körperlänge von 1,12 bis 1,80 m die größte Raubkatze Südamerikas. Die kleinsten Felle kamen aus Honduras, die größten aus dem brasilianischen Mato Grosso.

Der Jaguar ist zwar noch nicht vom Aussterben bedroht, aber trotzdem einer ständig wachsenden Gefährdung ausgesetzt, so dass ein Rückgang der Bestände festzustellen ist. Seit dem 3. März 1973 steht er auf der Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens in Anhang I.

Er ist größer und gedrungener als der Leopard, hat jedoch einen wesentlich kürzeren Schwanz. Die Ringflecke sind größer als beim Leoparden. Die Rosetten haben in der Mitte, im Gegensatz zum Leoparden, einen oder zwei schwarze Punkte (Füllflecken). Die Grundfarbe ist oft rötlicher. Trotzdem unterschieden sich die Jaguarfelle teilweise kaum von denen der Leoparden. Da es von beiden Arten schwierig war, ausreichende Mantelsortimente zu erhalten, wurden sie manchmal zusammensortiert und gemeinsam als Leopardenfelle angeboten.

Der Anfall an Jaguarfellen war gering, die Felle waren durch Bissstellen zudem oft stark beschädigt.

Der Rohfellanfall betrug
1968 = 13.560 Felle,
1969 = 9.831 Felle.

Spätere Angaben lagen im Jahr 1988 nicht vor, doch schätzte man die Anlieferungen als "bedeutend zurückgegangen" ein.

Tiger

Der Tiger, in Teilen Asiens vorkommend, ist die größte aller lebenden Katzen, er gehört ebenfalls zu den geschützten Arten. Seit Erfindung der Hinterlader kommen zahlreiche Tigerfelle in den Handel und namentlich die großen, langhaarigen Stücke vom Amur oder aus Gebirgsgegenden werden gerne mit hohen Preisen bezahlt. Sie dienen als prächtige Vorlagen und Schmuckstücke in den Salons herrschaftlicher Käufer und wirken besonders imposant, wenn der ausgestopfte Kopf des Räubers noch daran belassen wird [1].

Der allergrößte Vertreter der Gattung ist der Sibirische Tiger oder Armurtiger mit einer Felllänge von 1,40 bis 2,80 m, hinzu kommt der Schwanz mit 60 bis 95 cm. Das dichte Fell ist langhaarig, hellgelblich, das Winterfell fast ohne rote Tönung. Die Wamme ist weiß bis hoch in die Flanken.

Das Fell des Chinesischen Tigers ist kleiner, rötlich ocker, fast rostbraun.

Das Indochinesische Tigerfell ist heller als das des Chinesischen Tigers, aber dunkler als der Indische und hat zahlreiche, eng stehenden Streifen.

Der Indische Tiger, oft auch Bengal- oder Königstiger, ist zwar kleiner als der Sibirische aber besonders eindrucksvoll gezeichnet. Die stärkeren Streifen liegen enger beieinander als beim Chinesischen Tiger.

Das Sumatra-Tigerfell ist kleiner als das Indische, meist jedoch dichter gestreift.

Der Kaspische Tiger gilt inzwischen als ausgestorben. Das Fell glich in der Färbung dem Königstiger. Die Streifen sind schmaler, an den Seiten bräunlich.

Die Felle dienen ausschließlich als Trophäen und werden zu Teppichen und Wandbehängen verarbeitet. Vor Inschutzstellung wurden vereinzelt auch Tigermäntel angefertigt.

Gepard

Gepardenfell

Gepardenfell

Bild: Mickey Bohnacker, gemeinfrei

Anfangs wurden Gepardenfelle nur zu Decken, Vorlegern und Trophäen verarbeitet, später auch zu Pelzbekleidung. 1971 empfahl die International Fur Trade Federation ihren Mitgliedern auf den Handel zu verzichten, am 3. März 1973 wurde der Gepard in Anhang I der Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen. Es ist davon auszugehen, dass Gepardenfelle auch als Leopard in den Handel gekommen sind, da es sich nach früherer Auffassung beim Gepard um "eine afrikanische Abart des Leoparden" [1] handelte.

Es dürfen nur einzelne Jagdtrophäen aus Namibia eingeführt werden (vgl. Katzenmord), der Handel ist verboten.

Puma

1988 wurde der Anfall von Pumafellen mit jährlich 200 bis 300 angegeben. Sie wurden meist als Vorleger oder für Decken verwendet, in geringem Umfang auch für Bekleidung (1915).

Bei einem früher größeren Anfall wurden die Fell geschoren und auf Leopard gefärbt.

Inzwischen wurden mehrere Unterarten des Puma in Anhang I der Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen, die übrigen Unterarten in Anhang II.

[1] Klumpp, Erhard: Pelzbüchlein, Pelze und Pelztiere, 4. neubearb. Auflage, Kosmos, 1929

Der Gepard

Gepard

Gepard

© Marcus Skupin

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