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Lilith

Lilith (Lilitu) ist ein bereits aus der Religion der Sumerer bekannter Name. Sie bewohnt den Stamm des Weltenbaums, der ursprünglich am Euphrat steht. Da der Baum kurz davor ist zu entwurzeln wird dieser Baum von INANNA, der Göttin des Himmels und der Sterne, in den eigenen Garten umgepflanzt. Dort wird er zur Wohnung des göttlichen Himmelsvogels (der Anzu-Vogel, im Wipfel lebend), Liliths (im Stamm) und der Schlange (in den Wurzeln).

Lilith gilt bereits bei den Sumerern als - zunächst weiblicher - Dämon. Nachdem ihr ursprünglicher Wohnsitz zerstört wurde (gespalten von INANNA), begab sie sich in ein unbekanntes Gebiet. Sie wird in altbabylonischen Abbildungen mit herabhängenden Flügeln dargestellt, einem Zeichen von Macht, bei gleichzeitigem Hinweis auf die Unterwelt.

Die Grundform des Namen Lilith, "Lil" steht für Wind, charakterisiert sie als Luftwesen. Ihrem Name wird die Bedeutung "Nachtwind" oder "Windhauch". Es wird auch die Bedeutung "Tölpel" diskutiert, die ausgehend von "lillu", die Unbeholfenheit des Luftwesens beschreibt, sich auf der Erde fortzubewegen.

In der Spätantike (ab etwa 500 AD) wird Lilith synonym für eine Kategorie von Dämonen bezeichnet, die aus männlichen und weiblichen Wesen besteht. Ihre Heimat ist die Wüste.

Mensch oder Dämon?

Rabbi Isaak ben Jakob ha-Cohen (1265 AD) beschreibt seinerzeit ein System von sieben dämonischen Mächten, das mit Samael beginnt und mit Lilith endet.

Viel älter (2.-4. JH AD) ist hingegen die Erzählung, nach der Lilith vom Schöpfer als erste Frau Adams geschaffen wurde.
Lilith ist wie Adam aus Lehm geschaffen. Sie ist ihm ebenbürtig und nach den Willen des Schöpfers sollen beide gemeinsam im Garten Eden leben. Lilith und Adam geraten in Streit, da Adam sich als Herr auch über Lilith fühlt. Sie mag dieses Verhalten jedoch nicht akzeptieren und flieht aus dem Paradies. Adam wendet sich darauf hin an den Schöpfer, erzählt ihm - seine Version - und dieser sendet Engel aus um Lilith zurückzuholen. Doch Lilith weigert sich den Engeln zu folgen, wird verstoßen und muss seither als Windgeist umherirren. Sie wird niemals lebende Nachkommen haben, denn diese werden sterben. Liliths Rache: Sie erscheint als langhaarige, blonde Dämonin, verführt schlafende Männer und tötet die Neugeborenen anderer Frauen. [1]

In der Bibel wird der Name Lilith nur an einer Stelle erwähnt: „Da treffen Wüstentiere mit wilden Hunden zusammen, und Bocksdämonen begegnen einander. Ja, dort rastet die Lilith (Anm. d. Verf.: Nachtdämon) und findet einen Ruheplatz für sich.“ (Jes. 34,14 ELB)

Um sich gegen Lilith zu schützen und sie abzuwehren verwendeten (hauptsächlich) jüdische Haushalte Schutzamulette mit einem Bildnis der Lilith und verschiedenen Beschwörungsformeln.

Lilith's Namen

Lilith soll nach verschiedenen Quellen unterschiedliche Namen benutzen. Sie nannte diese Namen einst dem Propheten Elija (Elia) um dessen Fluch zu entgehen, als dieser sie sie auf ihrem Weg zum Haus einer Schwangeren entdeckte wo Lilith die Frau töten und ihr Kind essen wollte. Werden diese Namen, als Amulett getragen oder am Haus aufgehängt, so versprach Lilith, Mutter und Kind nicht zu verletzen.

Hierzu zählen [3]: Abeko, Abito, Amizo, Batna, Eilo, Ita, Izorpo, Kali, Kea, Kokos, Odan, Partasah, Patrota, Podo, Satrina und Talto.

Andere Quellen nennen die Namen: Abro, Abyzu, Ailo, Alu, Amizu, Ardad Lili, Avitu, Bituah, Gallu, Gelou, Gilou, 'Ik, 'Ils, Kalee, Kakash, Kema, Lamassu, Partashah, Petrota, Pods, Raphi, Satrinah, Thilto, Zahriel und Zefonith [4].

Quellen:

[1] Huemer, Brigitte: Lilith, die erste Frau Adams in Frauen im ersten Testament (6), Kirchenzeitung.at, 1999, (https://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/lilith-die-erste-frau-adams (abgerufen am 18.10.2020)
[2] Frey-Anthes, Henrike: Lilith in Das wissenschaftliche Bibellexikon, 2007, https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/lilit/ch/11c6138522d1ea062da8cec6b2f8bcb1/ (abgerufen am 18.10.2020)
[3]
Gaster, M.: Studies and Texts in Folklore, S. 1025
[4]
Hanauer, J.E.: Folk-Lore of the Holy Land, mit weiteren Quellenangaben

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