Lebensraum & Verhalten
Der Gepard bewohnt hauptsächlich offenes Gelände wie Savannen, Steppen und Halbwüsten sowie Buschland, gelegentlich wird er auch in leicht bergigem Gelände angetroffen. In Regenwäldern kommt er nicht vor, da er dort seine Jagdtechnik nicht einsetzen könnte und verhungern müsste. Die Tiere schwimmen nur ungern. Königsgeparde ziehen übrigens scheinbar buschigere Gegenden vor, was auf ihre auffälligere Färbung zurückgeführt wird.
Geparde leben entweder einzeln oder in Kleingruppen die aus einem Weibchen sowie deren noch nicht geschlechtsreifen Jungtier(en) bestehen. Auch schließen sich oft mehrere männliche Tiere zu kleinen Gruppen zusammen. Zumeist handelt es sich hierbei um Brüder, allerdings sind bei etwa 30 % dieser Männergruppen die Tiere nicht direkt miteinander verwandt.
Weibliche Tiere kommen - außer bei der Aufzucht der Jungen - nur während der Paarungsbereitschaft mit (männlichen) Artgenossen in Kontakt. Das Geschlechterverhältnis der Geparden beträgt etwa 1 Männchen auf 2 weibliche Tiere.
Männliche Geparden suchen sich ihre Reviere, die eine Größe von 500-1000 Quadratkilometern aufweisen, weit von der Gegend in der sie aufgewachsen sind entfernt, während weibliche Tiere in der Nähe ihres Geburtsreviers bleiben. Es kommt vor, das sich die Territorien von Mutter und Tochter stellenweise überlappen.
Reviergrenzen werden hauptsächlich chemisch (durch Urin) und optisch (durch Kratzspuren) markiert.
KAUP [2] beschreibt den Charakter der Geparden als sanft und zähmbar.
Während um 1900 noch fast der gesamte afrikanische Kontinent sowie der gesamte Nahe und Mittlere Osten Populationen des Geparden aufwies, sind die heutigen Bestände dieser schönen Katzen nur noch in wenigen Regionen heimisch.
Asien:
Iran (Dascht-e Kawir)
Indien (Kuno-Nationalpark), am 16.09.2022 wurden erstmals nach rund 70 Jahren wieder Geparde in Indien angesiedelt. Die drei männlichen und fünf weiblichen Geparde stammen aus Namibia. [1]
Nord-West-Afrika:
Algerien (Süden), Niger, Benin, Mali, Togo, Burkina Faso,
Ost-Afrika:
Äthiopien, Süd-Sudan, Kenia, Tansania,
Süd-Afrika:
Sambia, Namibia, Simbabwe, Botswana, Südafrika
Ein nicht zu unterschätzendes Problem ist auch die Wilderei von Gepardenjungtieren für den Heimtiermarkt. Im Jahr 2022 wurden im Somaliland zahlreiche gewilderte Junggeparden beschlagnahmt. 91 der Tiere (nach Schätzungen nur jeder 4. oder 5. Junggepard) haben überlebt und werden in einer Auffangstation versorgt. Meist kommen auch die Mütter bei den illegalen Fangaktionen ums Leben. [1]
weitere Fakten
Quellen
[1] AGA, Aktionsgemeinschaft Artenschutz, Info Nr. 3/2022, siehe auch: https://www.aga-artenschutz.de/
[2] Kaup, Dr. J.J.: Das Thierreich in seinen Hauptformen, Erster Band, Verlag Johann Philipp Diehl, Darmstadt 1835, S. 278
[3] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx