Nutzen der Katze

Nutzen der Katze

Das Katzenfleisch ist essbar, und schmeckt süßlich, wie Kaninchenfleisch; [das Gehirn aber soll giftig seyn.] [1] (1832)

Die Bewohner der Goldküste in Afrika essen ihr Fleisch mit Vergnügen [2].

Kommentar: Essbar, ja; Geschmack, mir nicht bekannt *brrr*

Der Balg ist gut zu Unterlagen bei Geschwülsten, und man braucht ihn auch zu Aufschlägen der Kleider, als Futter, zu Wintermützen und zu Mützen. [1] (1832)

Der Balg gibt ein warmes, aber nicht sonderlich haltbares Pelzwerk und wird vorzüglich zu Electrisirmaschinen gebraucht. Um den Balg zu schonen, werden sie auch in Tellereisen gefangen, deren Teller man mit Marum verum (Teuricum verum) Katzenminze oder Baldrianwurzel reibt. [8] (1835)

Die elektrische Kraft der Katzenbälge ist bei Elektrisier-Maschinen mit dem besten Erfolg angewendet worden. [1] (1832)

Das Fett wird von den Wundärzten als zertheilend gerühmt, sonst braucht man aber nun nichts mehr von ihnen in der Medicin. [1] (1832)

Ihre Gedärme geben Saiten zu musikalischen Instrumenten. [1] (1832)

So schädlich die Katze uns werden kann, so wird sie uns durch ihre Jagd, die sie auf Mäuse, Ratten, Feldmäuse, Wanderratten, Maulwürfe, Wiesel u.s.w. macht, doch auch sehr nützlich. [2]

Kommentar: Schon tragisch, da wird man hoffentlich die Mäuse los und könnte sich freuen, wenn man denn nicht anschließend selbst Opfer der Katze würde.

Auf den Schiffen ist sie fast unentbehrlich. [2]

Die Bewohner der Goldküste in Afrika essen ihr Fleisch mit Vergnügen. [2]

Am Oronocofluß tödtet die Katze die schädlichen Vampyrs, die dem Vieh das Blut aussaugen. [2]

Aus dem Knochen der Beine werden Wachtelpfeifen verfertigt. [2]

Ir gröste nutzbarkeit ist das sie Meuß und Raten sahen und erbeissen / welche sunst zu zeiten grossen schaden theten. (1563) [4]

Ir belg vorauß der Spangerkatzen und wilden katzen werden zu [..] belzwerk gearbeitet. (1563) [4]

Das fleisch der heimschen katzen wird in etlichen landen gefrässen / als in Hispanien [...] Bey uns hat man ein abscheuhen ob solchem fleisch: wiewol die wilden katzen von welchen hernach auch etwas mer geschreiben wirdt von etlichen geessen werden. (1563) [4]

In langendocken sollen sie auch von etlichen in die Speiß genommen worden. Doch sollen sie die selbigen zwey oder drey tag bey nacht ond den himmel legen / damit sie davon mürb / eines ringeren geruchs werden. (1563) [4]

Das hirne der katzen ist gifft. [..] sein haar geschluckt erstickt und erwürgt / so ist auch sein athem schädlich. (1563) [4]

Das eingesalzen katzenfleisch / aufgelegt sol pfeil / spitz / dorn und dergleichen herausziehen. (1563) [4]

Das wild katzenfleisch angeschmiert thut wol dem Podagra. (1563) [4]

Kommentar: Podagra ist ein Gichtanfall am Grundgelenk der großen Zehe.

Die wild und zahme Katze die kommen auch herbey. Dann in die Apotheck sie geben sechserley: Das Fett und Fell, den Kopff, den Koth und auch das Blut. Von schwarzen Katzen ist die Nachgeburt auch gut. (1662) [5] (vgl. Katzen in der Medizin)

Von der Katzen wird in der Arzney-Kunst das Fell gebraucht / zumahl von einer wilden / welches / so es zu rechte gemacht und getragen wird / den Leib stärcket / und in Contracturen gut ist. [6]

Das Fett / absonderlich einer wilden Katzen / oder geschnittenen Katters / lindert die Gliederschmerzen und Contracturen mit Verwunderung / indem es erweichet und zertheilet. [6]

Der Koth mit Senff vermischt / und mit Eßig als ein Ung ventum angemacht / und auffgestrichen / ist gut in doloribus podagricis. [6]

Die Nachgeburth einer schwarzen Katzen / welche das erstemahl wirfft / tragen etliche bey sich wieder allerhand Augen-Beschwerung. [6]

Das Blut bey den Ohren der Katzen vertreibet / wenns aufgestrichen wird / das um sich fressende Rothlauffen alsbald. [6]

Das Fleisch scheinet hart zu seyn, und hat man bey uns selbiges zu essen ein Abscheu. [7] (im weiteren Zitat aus Gesner)

[...] daß die Schwedischen Soldaten in dem vorigen Teutschen Kriege viele Katzen geschossen, abgezogen, gespickt, gebraten, und an statt des Haasens gegessen. Er setzt aber hinzu: Es haben diese Leute grobe Mägen einen solchen delicaten Bissen wohl zu verdauen. [7, S. 32/33 mit Verweis auf Ernst, M: Gemüths-Ergetzl. Serm. XLIV.p.796]

Zu Breßlau wurde einer Jungfrau, so die fallende Seuche bey Hinrichtung eines Mörders durch Entsetzen bekommen hatte, gerathen, sie sollte Katzenblut trinken, so würde die Krankheit nachlassen; So balsaber als ihr solches beygebracht worden, veränderte die Jungfer ihre Natur, und nahm allgemach Katzen-Art an sich, sie schrye wie eine Katze, suchte auff alle Weise im Hause die Mäuse und Ratten, doch hat es ihr am Leben nicht geschadet, sondern ist endlich davon gekommen. [7 mit Verweis auf Weinrich, Mart.: von Mißgeburten Cap. XV.]

So soll auch das Fell eine sonderbahre zehrende Hitze in sich führn. Ich bae einstens sagen hören, es habe ein starcker dicker Mann, dem die übrige Fettigkeit seines Körpers beschwerlich gewesen, einen Katzen-Balck auf den Bauch gebunden, welcher in kurzer Zeit dermassen gezehret, daß die Fettigkeit bey ihm mercklich abgenommen. [7 mit Hinweis auf Ernst, M.: Gemüthsergetzl.Serm.XLIV.p.793]

Quellen des alten Katzen(un)wissens

[1] von Reider, Jacob Ernst; Hahn, K.W.: Gemeinnützige Naturgeschichte der Tiere Bayerns, Die zahme oder Hauskatze, 1832
[2] Müller, Anton: Die Reiche der Natur, Verlag Gottfried Vollmer, Hamburg, 18xx
[3] Magnus, Albertus: Das Buch der Natur, lateinisch 1230-1244; deutsche Übersetzung von Konrad von Mengenberg, zwischen 1349 und 1350
[4] Gesner, Dr. Conrad: Thierbuch, 1563, Übersetzung Conrad Foterder
[5] Becher, Johann Joachim: Zoologia, 1662
[6] von Hellwig, Christoph: Regnum Animale; Thier-Reich, 1716
[7] Carpzov, Christian Benedict: Kattologia, Leipzig, 1716
[8]
Kaup, Dr. J.J.: Das Thierreich in seinen Hauptformen, Erster Band, Verlag Johann Philipp Diehl, Darmstadt 1835, S. 274

FELIS (Le chat)

"Von dem Nutzen dieses Thieres lässt sich nicht viel sagen. Es ist zwar in unsern Häusern gewissermassen nothwendig geworden. Aber die blosse Liebhaberey für eine Katze kann man um so weniger entschuldigen, als diese in der That oft ein wahrhaft gefährlicher Feind für ihren Besitzer werden kann.

Es lässt sich an den traurigen Beyspielen, die man von der Tücke und Grausamkeit der Katze erzählt, im Ganzen nicht zweifeln, und nicht minder ausgemacht scheint es, dass viele Theile der Katze, selbst ihr Odem und ihre Ausdünstung für den Menschen ein gefährliches Gift enthalten.
Schon manche blinde Liebhaber dieses Thieres, die ihm in Schlafgemächer und selbst Bettstellen einen ungehinderten Zutritt gestatteten, sollen ihre Vorliebe mit einem frühen Tode gebüsst haben."

Naturhistorische Beschreibung der Säugthiere, Band 1 nach Buffon, bearbeitet von Karl Schmid, 1814

Bastet

Bastet

© 2012, Marcus Skupin

In früheren Zeiten, im Alten Ägypten war die Katze nicht nur als Mäusefänger beliebt. Sie hatte vielmehr einen göttlichen Status, was nicht zuletzt durch die zahlreichen Gottheiten bezeugt wird, die mit kätzischen Attributen ausgestattet wurden.

Liebe ist das höchste Gut der Welt! Wo Du sie findest, halte sie fest - denn ohne sie kannst Du nicht leben.

Marcus Skupin, 1982

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